Artikel zum gescheiterten Gesetzentwurf: Auch weiterhin kleine Klassen an unserer Privatschule erlaubt (Main-Post, 16.04.2015; DieKitzinger, 11.03.2015)
Zeitungsartikel in der Main-Post vom 16.04.2015:
Doch keine zu kleinen Klassen
CSU kassiert eigenen Plan [zu einer Mindestschülerzahl pro Klasse in einem Gesetzentwurf]
München (rys) Die Staatsregierung will nun doch keine Mindestschülergrößen für kleine Klassen in privaten Schulen erzwingen: "Wir werden auf diese Regelung verzichten", sagte Kultusstaatssekretär Georg Eisenreich (CSU) dieser Redaktion.
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Unser Leserbrief zu diesem Thema und zum nachstehenden Artikel:
Positiver Leitartikel - unglückliche Schlagzeile;
zum Beitrag vom 11.03.2015
Die private Realschule des Bildungswerks nennt sich auch Bildungschancen-Realschule, weil sie jedem engagierten Schüler eine Chance auf einen Realschulabschluss ermöglichen will. Dieses Ziel erreichen wir - neben dem Schuleintritt ohne ausschließende Hürden - besonders durch eine individuelle Betreuung in kleinen Klassen.
Im Bayerischen Landtag liegt derzeit ein Gesetzentwurf, der - sollte er so kommen - ab dem Schuljahr 2017/2018 kleine Klassen unter 8 Schülern verbieten kann. Begründung: soziales Handeln und respektvolles Miteinander könne man als Schüler in einer kleinen Klassengemeinschaft nicht erlernen.
Diese Begründung entspricht jedoch nicht unserer langjährigen pädagogischen Erfahrung. Im Gegenteil: eine individuelle Förderung ist, besonders in kleinen Klassen, optimal realisierbar. Deshalb wollten wir auf diesen Missstand aufmerksam machen und uns die Betreuung auch in kleinen Klassengemeinschaften nicht verbieten lassen.
Die folgende Überschrift wäre also treffender gewesen:
Ab 2017/2018 keine kleinen Klassen mehr unter 8 Schülern?
Private Realschule des Bildungswerks
Schulleiter Herr Peter Wilhelm
Buheleite 20
97340 Marktbreit
Der zugehörige Artikel in der Tageszeitung "DieKitzinger" vom 11.03.2015:
Ein neuer Gesetzesentwurf [...]
Marktbreit/ Landkreis Kitzingen Maya Dingfelder hat ihr Schulglück gefunden. Es liegt in Marktbreit und trägt den Namen "Realschule des Bildungswerkes". Jetzt ist ihr Glück [in einer kleinen Klassengemeinschaft] bedroht.
Das Bayerische Kultusministerium hat einen Gesetzentwurf vorgelegt. Der sieht vor, dass privaten Schulen die Genehmigung entzogen werden kann, wenn sie in einer ihrer Klassen weniger als acht Schüler unterrichten. [...] [Der geplante Gesetzentwurf würde somit auch bereits genehmigten Schulen ab dem Schuljahr 2017/2018 Klassenstärken von 8 Schülern und mehr vorschreiben, obwohl sie gerne auch kleinere Klassen mit einer besseren Betreuung anbieten wollen und der Bedarf von Seiten der Schüler und Eltern vorhanden ist.]
Etwa 60 junge Menschen werden in Wilhelms [Real]schule [des Bildungswerks] derzeit unterrichtet. Im Durchschnitt sind es weniger als 13 Kinder pro Klasse. "Die Schule wurde 1984 bewusst nicht als Massenklasse angelegt", erklärt der Leiter. Hier sollen ganz gezielt andere Lernbedingungen angeboten werden. [...]
Foto von Ralf Dieter "Die Kitzinger"
Sabine Dingfelder kann sich noch gut an das letzte Jahr erinnern. Fast 30 Schüler waren es in der vierten Klasse der Grundschule. Ihre Tochter Maya ist "mitgeschwommen", glücklich war sie nicht. Die Noten hätten für den Übertritt an die [gesetzliche] Realschule gereicht. Aber sie hätte vorher eine Aufnahmeprüfung machen müssen. Sabine Dingfelder wollte das nicht. "Ich wollte endlich den Druck rausnehmen", erzählt sie.
In den Sommerferien hat sie sich zusammen mit ihrer Tochter für den Übertritt an die Privatschule entschieden. Seither sind beide glücklich. "Mein Kind geht gerne zur Schule", sagt Sabine Dingfelder und Maya nickt. "Wir haben eine tolle Klassengemeinschaft", sagt sie. Und einen direkten Bezug zu den Lehrern. Kein Wunder: zwei Mädchen und sechs Jungs sind in der Klasse. Deutlich weniger als in den staatlichen Schulen. Der Unterrichtsstoff, der sich am Lehrplan der Realschule orientiert, kann somit schneller und gezielter vermittelt werden. Und es bleibt Zeit für einen persönlichen Kontakt.
Die Lehrer kommen aus der benachbarten Leo-Weismantel-Realschule, deren Räume werden mitbenutzt. [...] 200 Euro im Monat zahlen die Eltern an der Privatschule. Dafür gibt es nicht nur kleinere Klassen und eine individuelle Förderung, sondern auf Wunsch auch die Teilnahme an der Nachmittagsbetreuung. "Mein Kind wird endlich als Person wahrgenommen", freut sich Sabine Dingfelder. Nicht nur ihres.[...]
"Sabine Dingfelder berichtet von einem Schüler, der sich auf der Mittelschule gar nicht wohl fühlte, gemieden wurde und sich aggressiv verhielt. "Hier, in der kleinen Klassengemeinschaft, kommt er wunderbar zurecht." [...]
Der Gesetzentwurf wird gegenwärtig im Landtag beraten. Die Zielrichtung umschreibt der Pressesprecher des Kultusministeriums so: "Der Anspruch von Schülerinnen und Schülern auf einen gemeinsamen Unterricht soll auch an privaten Ersatzschulen verwirklicht werden." Das Ministerium befürchtet offenbar, dass die Klassen in Privatschulen zu klein werden könnten. Neben der reinen Wissensvermittlung liege der Auftrag von Schulen auch darin, die Kinder zu sozialem Handeln und respektvollem Miteinander zu erziehen, so Dr. Ludwig Unger. Dafür sei allerdings der tägliche Umgang in einer gefestigten Gruppe nötig. Bei weniger als acht Kindern sieht das Kultusministerium offenbar ein soziales und respektvolles Miteinander in Gefahr. [...]
Schulleiter Peter Wilhelm ist dagegen hellwach [...]. Aus seiner Sicht ist die geplante Regelung verfassungswidrig, die Argumentation nicht nachvollziehbar. [Bemerkenswert: ausdrücklich ausgenommen von diesem geplanten Gesetzentwurf wären jahrgangsübergreifende Klassen mit der Mindeststärke, Förderschulen und staatliche Schulen, was wir schon aus Gleichstellungsgründen für verfassungswidrig erachten.] [...]
Für Sabine Dingfelder [ist der Gesetzentwurf] ein Unding. Und eine falsche Weichenstellung für die Zukunft. "Individuelle Schulwünsche werden in Zukunft immer wichtiger", prophezeit sie. Die Angebote müssen sich nur herumsprechen. "In Würzburg wäre so eine Schule wie unsere bestimmt voll."
Aus urheberrechtlichen Gründen finden Sie hier nur die Kurzfassung bzw. veränderte Fassung des Zeitungsartikels. Die mit [...] gekennzeichneten Auslassungen wurden vom Homepagebetreuer durchgeführt. Wegen der irreführenden Überschrift wurde der Zeitungsartikel zwischenzeitlich vom Autor vorbeugend aus dem Netz genommen. Den kompletten Artikel im Original fanden Sie unter